WELT-
In Deutschland endgültig verboten, durch Israel militärisch bedrängt, im Libanon durch Wirtschaftskrise und Proteste gebeutelt – die Terrormiliz Hisbollah gerät zunehmend unter Druck.
Tauben gurren, Joints glühen – Abendstimmung auf einem Dach in Beirut. Jussuf*, in seinen Fünfzigern, hat sich nach dem Fastenbrechen hierher zurückgezogen. Zwei seiner Freunde sind hergekommen. Unten in der Wohnung sitzen Frau und Kinder, von einem Wandbild blickt der iranische Revolutionsführer, der Ajatollah Chomeini, herab. Hier oben haben die Männer den Kopf frei. Sie sprechen deutsch, wie damals, Anfang der Neunziger. Da malochten Jussuf und seine Freunde in deutschen Fabriken, während der Libanon den Weg aus dem Bürgerkrieg suchte. Sie hatten selbst gekämpft, für Hisbollah. Der sind sie bis heute treu geblieben.